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Schmetternde Trompetenrufe, Knurren und Fiepen

Der althochdeutsche Name des Vogels „cranuh“ ahmt lautmalerisch seine trompetenartigen Rufe nach. Das laute „Trompeten“ ist ein unverwechselbares Merkmal des Kranichs. Im offenen Gelände und je nach Witterung sind rufende Altvögel zwei Kilometer und weiter zu hören.

Ihr gewaltiges Stimmvolumen verdanken sie dem besonderen Bau und der enormen Länge ihrer Luftröhre, die das Brustbein als Doppelschlinge durchzieht. Sie kann bis zu 130 cm messen. Da diese lange Luftröhre sich bei Jungvögeln erst entwickeln muss, lassen sie anfänglich nur ein hohes Fiepen hören.

Kraniche haben aber ein weitaus größeres Rufrepertoire, das für die innerartliche Kommunikation und das Sozialverhalten von großer Bedeutung ist. Neben dem trompetenartigen Ruf, der im Flug als auch als Warnruf geäußert wird, lassen sich unter anderem auch der Duett- sowie ein spezieller Warnruf deutlich unterscheiden.

© Dr. Günter Nowald

Beim Duett-Ruf handelt es sich um eine zeitlich koordinierte Tonfolge beider Partner eines Paares. Das Männchen beginnt in der Regel z.B. mit ein bis zwei Tönen, und das Weibchen gibt zwei, drei oder vier höhere Töne dazu. Beim Rufen nehmen die Partner dabei eine typische Haltung ein, indem sie Kopf und Schnabel aufwärts richten. Zudem stehen beide eng beieinander oder bewegen sich während der Rufreihen langsam nebeneinander fort. Das Duett ertönt besonders zur Brutzeit, wird aber auch bei verschiedenen Situationen der Erregung an Sammel- und Rastplätzen vorgetragen.

Bei Gefahr ertönt dagegen ein Warnruf, der von einem Paar oder auch von mehreren Vögeln geäußert wird. Bei Paaren ruft ein Partner mit nach vorn gestrecktem Hals, der zweite folgt mit einem tieferen (Männchen) oder höheren (Weibchen) Laut, worauf der erstere wieder einstimmt. Dadurch kommt es zu einem Doppelruf, der bei Störungen in den Brutrevieren häufig und über weite Distanzen zu hören ist.

Ausschließlich im Brutrevier äußern die Altvögel zudem scharfe vokallose Töne, die einem Knurren nahe kommen. Diese werden bei Gefahr vom Boden her oder aus der Luft ausgestoßen, um die Jungen zu warnen und zur Flucht oder zum Hinducken zu veranlassen.

© Dr. Günter Nowald
Duettruf
Warnruf
© Kranichschutz Deutschland 2017-2020

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