Kranja und Kalle sind wieder da!
Was für eine Überraschung am frühen Morgen: Auf seiner täglichen Fotorunde rund um die Günzer Seewiesen hat Kollege Karsten Peter heute Früh eine Kranichfamilie entdeckt. Und zwar nicht irgendeine, sondern eine ganz spezielle. Letztes Jahr im Frühsommer war es uns gelungen, den Nachwuchs eines Kranichpaars zu beringen, das seit einigen Jahren in der Nähe des Günzer Sees sein Revier hat. Die Beringung war eine Aktion wie aus dem Lehrbuch - und die gibt es nicht allzu häufig. Durch die regelmäßige Anwesenheit von Kollege Peters Auto war die Familie sehr an Autos gewöhnt und fand es daher offensichtlich überhaupt nicht merkwürdig, als wir uns ihnen auf der Wiese näherten. Erst als die Sprinter aus dem Auto sprangen, nahmen sie Notiz von uns und begannen, das Weite zu suchen. Es war ein Leichtes, das Geschwisterpaar zu fangen und zu beringen. Wir nannten die beiden Jungvögel Kranja und Kalle.
Bis zum Herbst konnte die Familie immer wieder von der Beobachtungsstation KRANORAMA aus beobachtet werden - wohl kaum eine Ringkombination wurde während der Herbstrast 2022 so häufig abgelesen! Den Winter verbrachte das Geschwisterpaar mit seinen Eltern im Süden Frankreichs. Nach dem 8. Februar gab es längere Zeit keine Sichtungen und wir warteten gespannt, wohin die Familie zurückkehren würde. Dass ihre Rückkehr zielgerichtet in die Nähe des Günzer Sees führen würde - und zwar nach wie vor im Familienverband - war für uns eine mehr als erfreuliche Überraschung. Denn dass das Geschwisterpaar nach seiner ersten langen Reise in den Süden gesund zurückgekehrt sind, ist keinesfalls selbstverständlich. Nun werden wir gespannt verfolgen, wann die Eltern von Kranja und Kalle sie verstoßen, um mit dem Brutgeschäft zu beginnen. Und wo sich Kranja und Kalle dann über die Frühlings- und Sommermonate herumtreiben werden. Wir werden berichten!