Language
Language
  • Kraniche
  • Keine Kraniche für den Vorgarten!
Aktuelle Nachrichten

Keine Kraniche für den Vorgarten!

© Dr. Günter Nowald

Es ist Frühling, und in den deutschen Brutgebieten hat auch die Kranichbrut wieder begonnen. Das soll noch einmal Anlass sein, auf die besondere Schutzbedürftigkeit brütender Vögel, insbesondere der Bodenbrüter wie dem Kranich, hinzuweisen. Die einfachsten Regeln wie die, Wege in Wäldern nicht zu verlassen, nicht über Freiflächen zu laufen und mitgeführte Hunde an der Leine zu halten, sind den meisten Menschen geläufig und sie achten auch darauf.

Noch wichtiger werden diese Verhaltenshinweise, wenn die Jungen geschlüpft sind und sie als Nestflüchter den Eltern sofort folgen müssen. In den ersten Tagen können sie noch nicht so schnell den führenden Eltern folgen.

Und so tritt noch eine weitere Regel für uns Menschen hinzu: Niemals in freier Natur ein Küken aufsammeln und mit nach Hause nehmen, auch wenn es noch so herzzerreißend piept! Das Piepen gilt nicht uns, sondern ausdrücklich den eigenen natürlichen Eltern, die verborgen beobachten und dringend darauf warten, dass der Mensch, dieser gefährliche Feind, so bald wie möglich wieder fortgeht, damit die Altkraniche ihre Jungen wieder abholen können.

 

© Beate Blahy

Im vergangenen Jahr 2020 – dem Jahr, als wir alle mehr Freizeit hatten, als uns lieb war – verbrachten viele diese Zeit draußen in der Natur. Das hatte Folgen, allein bei Kranichschutz Deutschland sind sieben Kranichküken bekannt geworden, die von Menschen aus der Natur, von ihren Eltern fortgenommen worden sind und damit in ein Leben geholt wurden, das nicht für sie vorgesehen war. Die Menschen wollten helfen und Gutes tun – erreicht wurde das Gegenteil.

Solche Findelkinder gehen einer ungewissen Zukunft entgegen. Sind sie zu jung und noch nicht sicher auf die eigene Art geprägt, kommt es zur sogenannten Fehlprägung, das Küken nimmt die menschlichen Stiefeltern als eigene an. Dieser Prozess ist unumkehrbar. Werden sie erwachsen, dann verteidigen sie ihr Revier und greifen fremde Menschen ohne Umschweife an, und wer mit Kranichen Umgang hat, weiß, welch starke und für uns auch gefährliche Waffen die Schnäbel und Krallen von Kranichen sind.

Im Ergebnis steht ein bedauernswertes Wesen, das sich nicht darüber klarwerden kann, wohin es gehört und wer es ist. Häufig landen diese adoptierten Vögel dann in Volieren, die bestenfalls groß sind, aber ein Leben in Freiheit niemals ersetzen.

Von Beate Blahy – AG Kranichschutz Brandenburg

Zurück

© Kranichschutz Deutschland 2017-2020

Add your Content here

Donec quam felis, ultricies nec, pellentesque eu, pretium quis, sem. Nulla consequat massa quis enim. Donec pede justo, fringilla vel, aliquet nec, vulputate eget, arcu.