Im Erlenbruchwald
Kontrollen der Brutplätze zum Schutz der Kraniche
Wie ihr bestimmt wisst, brüten unsere Kraniche in Feuchtgebieten, z.B. in Mooren, in Verlandungszonen von Seen, in kleinen Feldsöllen oder in weitläufigen Erlenbruchwäldern. Jedes Jahr im Frühjahr kontrollieren viele Teams der AG Kranichschutz Deutschland in weiten Teilen des deutschen Verbreitungsgebiets Brutplätze.
Diese Kontrollen erfüllen zwei wichtige Aufgaben zum Schutz des Kranichs: Zum einen sind sie wichtig, um den Brutbestand zu erfassen. So kann nachvollzogen werden, wie viele Kraniche (ungefähr) in Deutschland brüten und wie sich ihre Verbreitungsgrenze immer weiter gen Südwesten verschiebt. Zum anderen sind sie wichtig, um die Gelege vor menschlichen Störungen zu schützen. In Zusammenarbeit mit Forstämtern und Naturschutzbehörden werden nämlich sogenannte Horstschutzzonen ausgewiesen, die dafür sorgen, dass die brütenden Kraniche nicht gestört werden (z.B. durch forstliche Arbeiten).
So eine Brutplatzkontrolle ist für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer ein tolles Erlebnis: In Wathosen geht es ins Wasser - mal mehr, mal weniger tief. Ist ein Nest gefunden, wird geprüft, ob und wenn ja wie viele Eier darin liegen. Sollten keine Eier zu finden sein, ist genaues Hinschauen gefragt: Da die Kraniche unterschiedlich früh mit der Brut begonnen haben und jetzt z.T. schon Junge führen, können manchmal kleine Federn oder Eischalenreste gefunden werden, die auf einen bereits erfolgten Schlupf hinweisen können (s. Fotos). Unser Fazit bisher: Im Vergleich zum letzten Jahr sind - trotz meistens guter Wasserstände - weniger Kraniche an den Brutplätzen anzutreffen und die, die brüten, haben im Durchschnitt etwas später mit der Brut begonnen.