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ENFrisch beringt und wieder frei
Beringungssaison der Kraniche auf dem Höhepunkt
Wenn man in diesen Tagen in die Gesichter der Beringungs-Teams schaut, dann sehen sie müde und erschöpft aus - aber auch zufrieden und glücklich. Jeden Morgen um vier Uhr aufstehen, um die beste Zeit des Tages, die frühen Morgenstunden, zu nutzen: Das schlaucht ganz schön. Aber es ist eine überaus erfolgsversprechende Taktik! Und die Freude darüber, eine ganze Menge junger Kraniche mit Ringen oder gar Sendern ausstatten und so fortan ihren Lebensweg verfolgen zu können, entschädigt für die Strapazen.
Das Team des NABU-Kranichzentrums rund um unseren Chef, Dr. Günter Nowald, ist seit mehr als einer Woche unterwegs. Der erste Teil des Camps fand in der Nossentiner-Schwinzer Heide nordwestlich der Müritz statt. Unterstützt wurde das Team von Ehrenamtlichen, die als Ortskundige nicht nur die Brutpaare mit ihrem Nachwuchs genau kennen, sondern auch wissen, wie unwegsam das Gelände ist und auf welchem Weg wir den Kranichen unbemerkt möglichst nahe kommen können. Und dann ist Sprinten gefragt! Wenn der kleine Kranich beringt, vermessen und gewogen ist, wird er wieder freigelassen. Und im Idealfall verhält er sich dabei so entspannt wie im Video. Denn wir versuchen, ganz achtsam mit den jungen Vögeln umzugehen und dafür zu sorgen, dass die ganze Aktion so schnell und ruhig wie irgend möglich erfolgt. Der Moment, wenn sich ein frisch beringter Kranich auf den Weg zurück zu seinen Eltern macht, ist für uns immer ein ganz besonderer. Unser Kollege Sören Kaack hat die Freilassung im Video für euch festgehalten, zu finden auf YouTube.
Unser Zwischenfazit fällt positiv aus: Während wir in Nordvorpommern bei Kontrollfahrten im Vorfeld den Eindruck hatten, dass wenig Jungvögel vorhanden sind und die Eltern meist nur einen Jungvogel führen, scheint der Bruterfolg in der Müritzregion zu sein. Mehr Infos dazu gibt es, wenn wir einen messbaren Vergleich ziehen können. Denn: Der zweite Teil der Beringungssaison steht ja erst noch an.
