Kranich Paco auf Umwegen

Märzwinter sorgt für Turbulenzen

Wie wir euch gestern berichteten, befinden sich momentan viele Kraniche auf dem Rückflug. Und während unsere GPS-Kraniche Kenneth und Anne noch in Spanien bummeln, hat sich Paco auf die große Reise zurück nach Deutschland begeben.

Nachdem er die Wintermonate das zweite Jahr in Folge in der Talsenke um Ejea de los Caballeros in Spanien verbracht hat, zog er am 05.03. los in Richtung Frankreich. Dort übernachtete er zweimal, eine Nacht davon hielt er sich am berühmten Kranichrastplatz Lac du Der auf. Und dann ging es weiter nach Deutschland; er flog über das Saarland und Rheinland-Pfalz hinein nach Hessen, wo er Frankfurt am Main überflog. Eine ziemlich geradlinige Flugroute - bis hierhin zumindest. Denn solange dürfte er von den günstigen Windbedingungen profitiert haben.

Dann aber bog unser Paco recht überraschend nach Südosten ab. Warum? Ein Blick auf die Wetterkarte zeigt: Am Mittwoch, den 07.03. drehte der Wind im Raum Kassel am späten Nachmittag von Süd auf West und mit mehr als 4 l/m² müssen ihn Schnee oder Regen zum Abweichen von seiner Zugroute gedrängt haben. In der Nähe von Bad Hersfeld landete er zwischen und reagierte auch am nächsten Tag auf die schwierigen Wetterverhältnisse mit wechselnden Winden und Schneefall: Zwar flog er weiter - bis in den Raum Göttingen - doch legte er bei wechselnden Winden nur gerade einmal ca. 100 km zurück.

Der Märzwinter macht unseren Kranichen aktuell ganz offensichtlich zu schaffen. Aus vielen Regionen erhielten wir heute Meldungen von rastenden Kranichtrupps auf zum Teil verschneiten Feldern. Hoffentlich halten Schnee und kalte Temperaturen Deutschland nicht mehr allzu lange in Atem - und mit den Kranichen kehrt auch der Frühling endlich zurück!